Der Sand rieselt mir aus dem Hosenbein, die Krone habe ich im Portmonee, das Meer rauscht, ich tanze zur Hochzeit- s-Musik, trinke mit der halben Welt spritzige Cocktails, fahre auf zweispurigen Fahhradwegen, hole mir Inspirationen in famosen Design-Läden, beobachte die Stadt und versuche die Sprache zu verstehen.
Die Kirsche auf dem Kuchen- meine Freundin trägt ein Kleid in weiss.
Dieses WE verbringe ich spontan (allein) in Kopenhagen. Meine gute Freundin heiratet- ich bin dabei.
Freitag, den 19.8.2016
Es läuft eine Wette- ist in Kopenhagen Badewetter? Ja, ist es! Die Melbourner u.Kopenhagener springen mutig ins Meer.
Nach dem schwimmen- mit der Welt zusammen frühstücken. Australier, Dänen und Deutsche- geniessen Obst, Saft, Rührei und Brötchen- verständigt wird sich in Englisch.
Auf den Spuren der Rohkost in Kopenhagen, trete ich in die Pedalen. Und werde fündig. 42°RAW. Ein Konzept von einem dänischen Paar. Schlichtes Desgin trifft auf gesundes. Ich bin überwältigt von solch einer Idee.
Auf Steingut- Geschirr im rustikalen Beton-Design, gönne ich mir von den gefundenen 100 Kronen, (im nicht gekauften Vintage Kleid), ein Rohkostmenü. Einen Immunbooster Smoothie,ein Lasagne und ein Pfefferminztörtchen- versüßen mir den Tag.
Die Lasagne war leider etwas zu kalt- über eine Runde Dörrautomat hätte sie und ich mich gefreut- doch nach vielen Cosmopolitans und genüßliches slow- Smoothie -zutschen – war sie dann auf 22 Grad angewärmt.
Ich fahre in Richtung Altstadt. Mein neuer Freund und treuer Begleiter- das Fahrrad – wartet überall auf mich. Er bietet nicht nur Platz für meinen Po – sondern trägt bis zum Kanal die Goodie Bag, ein Bounty und ein Snickers warten auf ihr genüßliches Ende.
Mit wehenden Haar düse ich vorbei am neuen Bezirk: schlichte Moderne trifft auf kühles Nass.
Da ist das alte Kopenhagen. An den Kanälen der Stadt, reiht sich ein schönes Haus nach dem anderen. Ich radle und schaue dabei in die großen Fenster.Es geht Richtung Norrebro- in einen alternativen Stadtbezirk.
Am Nachmittag gehts zur Hochzeit -s -kirche. Die Vorbereitungen für das morgige Fest laufen. Ich lerne die Familien des Brautpaares kennen. Gemeinsam schmücken, sortieren, kleben und räumen wir den Saal für die große Hochzeit.
Am Abend ein letztes unverheiratetes Abendbrot mit noch mehr Menschen aus aller Welt. Franzosen, Schweden und Deutsche treffen aufeinander. Es gibt einen wunderbaren fruchtigen Salat mit Zucchinifritter. Ich bin dankbar nicht in der Küche zu stehn und setze mich hungrig an den fertig gedeckten Tisch.
Samstag den, 21.8.2016
Ich bastle Energie für einen langen Tag. Smoothie mit Grünkohl, Avocado und etwas Obst. Die Vorbereitungen laufen. Nur noch zwei Stunden bis zur Hochzeit.
Bis der Bus zur Hochzeit-s- Location fährt habe ich Zeit und schaue ins Kochbuch von der bekannten Rawfood Store aus Kopenhagen.
Als fast Nomadin und ortsunabhängige Frau besitze ich nur noch wenig Gadarobe, bzw. nicht mehr für jeden Anlass das passende Kleid. Seit drei Jahren pfeile ich an dem perfekten für jede Situation passenden Kleidungsstil- der nicht aus Funktionshosen und Outdoorkastenblusen besteht. Ich probiere und leiste mir Ausnahmsweise zusätzlich die Glitzer -Schuhe. Ich wirke gleich viel eleganter – auch ohne Kleidchen.
Dann geht alles schnell. Eine Stunde lang ziehen sich die Braut und 12 Damen aus aller Welt zurück. Damit es nicht zu trocken ist- begleiten uns ein alter VW Bus und viele Champagner Flaschen. Das Hochzeit-s-kleid ist Massgeschneidert und sitzt wie eine zweite Haut. Die Freundin wird zur Prinzessin.
Meine Freundin ist und bleibt die „Macherin“.Als Braut fährt sie selbst zum Altar. Die Gäste staunen und jubeln.
Nach vielen Fotos und Hallo- beginnt die Trauung. Leichte Jazz Musik von einer Live-Band erklingt in der modernen Kirche- ausgestattet mit Grafitti und Discokugel. Wir singen dänische Songs und „All you need is Love“von den Beatels. Das Brautpaar steckt sich die Ringe aus Ebenholz an. Ich bin gerührt und mir kullern ein paar Tränen.
Da ich mich gut unterhalte und amüsiere, vergesse ich Fotos zu machen. Somit ist der Treff im Park mit Gin, Hochzeit-s-torte, Baumstamm sägen- fotografisch an mir vorbeigegangen.
Bevor das Abendbrot beginnt schauen wir am Andersen Grab vorbei.
Der Abend beginnt und damit plötzlich auch der Regen. Wir schwärmen ins gebuchte Resturant. Alle sind hungrig- die Pausen zwischen den Gängen werden mit „Reden“ bestückt. Eine dänische Tradition. Das Essen ist ebenfalls Orginal dänisch. Serviert wird eine halb rohe Boulette mit rohen Eigelb, Kapern, Meerrettich, Gurken und roter Bete.
Nach dem guten Essen werden die Tische beiseite geschoben. Das Essbesteck wird gegen Cocktails getauscht. Die Hüfte schwinkt, die Stimmung ist Bombe- Bis 4.30 bleiben die Gäste, es wird getanzt, gelacht und geweint.
Sonntag, den 21.8.2016
Katerfrühstück – mit Marmeladen in allen erdenklichen Frucht-und Geschmacksrichtungen. Ich presse einen Gemüsesaft, knappere an meiner Banane und an dem leckeren dänischen Käse.
Nach dem Frühstück werden die Hochzeit -s -Geschenke ausgepackt und sortiert.
Während das Brautpaar die Taschen für die Hochzeit-s-reise nach Paris packt- radele ich ein letztes Mal zum Meer.
Blauer Himmel- Bade-Wetter. Ich liege im Sand. Höre das Meer rauschen. Kinder juchzen. Möwen kreischen.Die Sonne scheint in mein Gesicht dabei höre ich einen tollen Podcast von Susanne Mierau und Aluberlin „Mutterskuchen“
Die Zeit verfliegt- ein letzter Grünkohl Smoothie aus dem Omniblend als Mittagessen.
Die Katze winkt –
-die Steckdose lächelt-
-die Parkhäuser der Stadt Kopenhagen werden wieder „ledig“-
Ich muss gehen.Der Flieger wartet nicht.
Mit ein paar extra-Bestimmungen von Easy Jet muß ich kurz vor Abflug noch einmal umpacken- und bin damit die Letzte im Flugzeug -denn nur eine Tasche darf als Handgepäck in den Vogel! Zum Glück habe ich mir nicht noch das Kleid gekauft….
Angekommen! Meine Familie holt mich ab- das ist Liebe! Ich freue mich und wir erzählen im Auto- während es draußen gewittert und regnet – von unseren schönen Wochenenden.
Wie war dein Wochenende?
Noch mehr Wochenenden in Farbe und Text, gibt es bei Susanne!
Bis bald.
Eure Diana